Land und Leute in St Christina in Gröden

St.Christina  ein sehr altes Volk mit Tradition

Ungefähr 93% der Einwohner von St.Christina gehören der ladinischen Sprachgruppe an. Diese Sprache wird vorwiegend dann gesprochen, wenn die Grödner unter sich sind, obwohl es allerhand Literatur, Radio- und Fernsehsendungen und eine wöchentlich erscheinende Zeitung in ladinischer Sprache gibt. Auch in den Schulen wird die ladinische Sprache und Kultur als Pflichtschulfach gelehrt, damit auch alte Sitten und Bräuche unserer Ahnen nicht verloren gehen.

Der Ursprung des Ladinischen geht auf die Zeit der römischen Besiedlung der Alpenregionen zurück. Im Jahre 15 v.Chr., als der römische Feldherr Drusus nach Norden zog und unter anderem das heutige Südtirol besiedelte, entstand aus der Fusion zwischen der römischen und rätischen (altkeltischen) Kultur das Ladinische. Obwohl es in der Zeit danach mehrere Spracheinflüsse gegeben hat, konnte die ladinische Sprache in den Dolomitentälern Gröden, Gadertal, Fassatal, Buchenstein und Ampezzo, sowie auch in einem Teil des Friauls und im Kanton Graubünden in der Schweiz erhalten bleiben. Es sind jedoch in jedem Tal einige Abweichungen der Sprache aufzuweisen .

Einige Beispiele der ladinischen Sprache:

guten Tag                                               bon di
gute Nacht                                              bona nuet
wie geht es dir ?                                   co të vala pa?
was machst du heute ?                      ce fesa ncuei ?
gehen wir auf die Alm                          jonsa samont ?

 

Die ladinischen Dolomitentäler sind reich an Traditionen und Bräuchen aus alter Zeit. Rund um jedes Familienereignis sowie um große christliche Feste im Kirchenjahr bildeten sich seit alter Zeit zahlreiche Bräuche mit tiefen Sinngehalt. Heute sind viele dieser Bräuche und Traditionen verloren gegangen oder in ihrem ursprünglichen  Inhalt entfremdet worden. Daher gilt es in alten Skripten nachzublättern, um den eigentlichen Gehalt der vielen Feste zu erfahren und zu verstehen z.b. im Büchlein " Das Grödner Tal" von Franz Moroder-Lenert (1891) wo er den Grödner Hochzeitszug folglich beschreibt :Voran die Musikanten mit Schwegel, Klarinette, Fidel Bassgeige und Hörner dann die Kranzjungfrau und ihr Begleiter, dann die Braut mit dem Führer, der Bräutigam mit dem Führer und schließlich alle Eingeladene, sämtlich in der bunten, reichen Festtracht, die Mädchen mit dem Kranz auf dem Kopf